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Dienstag
03.03.2009

Ohne Umstände zur Übernahme von fremden Ideen eingeladen haben am Schweizerischen Marketingtag in Luzern die beiden Management-Vordenker Anja Förster und Peter Kreuz. Allerdings mit einer wichtigen Einschränkung: Es ging ihnen darum, die anwesenden Marketing-Fachleute dazu anzuhalten, Ideen aus anderen Branchen auf ihre Verwendbarkeit im eigenen Fachgebiet zu überprüfen. Nichts sei so tödlich wie der Glaube, «der Markt» wolle ein bestimmtes Verhalten und «ticke nun mal so». Mit derart übernommenen Ideen könne man sich einen «kreativen Tritt in den Hintern geben» und das eigene Geschäft weiterbringen.

Lobend erwähnten Anja Förster und Peter Kreuz beispielsweise das aus der Telecom-Branche übernommene Geschäftsmodell, eine Tiefkühltruhe wie ein Handy gratis abzugeben und dafür ein Abonnement auf Tiefkühlprodukte («Eismann») zu verkaufen. Oder die Übertragung des Flatrate-Gedankens auf Hausheizungen. Oder, oder. Wichtig sei es allerdings, sich mit Menschen zu umgeben, die anders denken als man selbst und deren Ideen zuzulassen. Nur so könne man einzigartig werden, Innovationen erarbeiten und ein Leader in der Branche werden. «Um Erfolg zu haben», dozierten die beiden, «muss man entweder als Einziger mit einem Angebot dastehen oder der Billigste sein». Das Schrauben an den Preisen sei längerfristig allerdings wenig erfolgversprechend, warnten sie, da schnell einer komme und noch ein wenig günstiger sei. Und noch ein verblüffender Merksatz des Duos Förster/Kreuz: «Picasso hat nicht die Farben erfunden und Beethoven nicht die Töne, aber sie haben Neues damit gemacht, und darum geht es.» - Siehe auch: Viermal Gold an der Marketing-Trophy verliehen