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Mittwoch
12.07.2006

Das Angebot des Zürcher «Tages-Anzeigers» an Studierende der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (HGKZ), drei Ausgaben des Kulturbundes zu gestalten, ist jammervoll in die Hosen gegangen. Auf der ersten Seite jeweils alle Schlagzeilen, dann die Texte als extreme Bleiwüste in kleiner Schrift und schliesslich die Fotos. «Zeitung aufräumen» würde dem wohl Ursus vom Duo «Ursus und Nadeschkin» in Anlehnung an seine Bilder «Kunst aufräumen» sagen. Am Mittwoch haben jetzt auch die Leserinnen und Leser ihre Kommentare dazu abgegeben, die sich weit gehend entsprechen: Ein Misserfolg.

Die härteste Kritik kommt - wie könnte es anders sein? - von Fachleuten, und am brutalsten schlägt Ex-«Tages-Anzeiger»-Redaktor Nico drein. «Die selbst ernannte Elite ist seit Jahren in einem Zustand geistig onanierender Autisten, um es ganz sanft auszudrücken», wettert der heutige «Blick»-Karikaturist im «Tagi» vom Mittwoch. Und weiter wütet er: «Entweder wollte die `Elite` die TA-Redaktion verschaukeln, oder aber es ist ihr bitterernst. In diesem Fall würde ich die Studierenden nicht für befähigt halten, Jogurt abzufüllen.» Ganz offensichtlich ist ihm in (schlechter) Erinnerung geblieben, dass «Tages-Anzeiger»-Chefredaktor Peter Hartmeier vor dem Start der Aktion davon geschrieben hatte, die Aktion suche Antworten auf die Frage, «welche Art von Zeitung schwebt der zukünftigen Grafiker-Elite vor?» - Mehr dazu: «Kunsti»-Studierende machen «Zeitung der Zukunft»