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Montag
12.11.2007

Der Aargauer Untersuchungsrichter Beat Richner hat die Öffentlichkeit bewusst nicht über den Tod eines 41-Jährigen bei einer Polizeiaktion Mitte September in Fislisbach informiert. Der psychisch kranke Mann war bei der Festnahme erstickt. Gegen die beiden Beamten, die an der Festnahme beteiligt waren, wurde unmittelbar nach dem Vorfall von Amtes wegen ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Das Bezirksamt Baden entschied jedoch, die Öffentlichkeit darüber nicht zu informieren.

Er habe sich diesen Entscheid nicht leicht gemacht, betonte Richner am Montag an einer Medienkonferenz in Baden. Dazu entschieden habe er sich, um ohne Beeinflussung durch Dritte ermitteln zu können, aber auch zum Schutz der beiden beteiligten Polizisten und der Familie des Todesopfers. Die Familie sei vor zwei Monaten damit einverstanden gewesen, nicht an die Medien zu gelangen, sagte Richner. In der Zwischenzeit habe die Familie selbst den Weg zu den Medien gesucht. Der ungewöhnliche Todesfall war am Wochenende von der «SonntagsZeitung» publik gemacht worden.