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Donnerstag
10.04.2008

Über eine neue Entwicklung im Verhältnis zwischen Anbietern und Kunden von Produkten oder Dienstleistungen referierte der deutsche Trendforscher Jörg Jelden (Trendbüro Hamburg) am Donnerstag am Jahresmeeting des Schweizer Werbe-Auftraggeberverbandes (SWA). Kernsatz: «Das Verhältnis zum Kunden wird wichtiger als das Produkt», sagte er. Trotz einer wahren Explosion von Medienkanälen und Inhalten stehe den Empfängern der Botschaften nur ein begrenztes Zeit- und Aufmerksamkeitsbudget zur Verfügung, weshalb es darum gehe, die Anerkennung zu gewinnen statt lediglich Aufmerksamkeit.

Dabei stellte Jörg Jelden ehemalige US-Präsidenten und Firmenchefs als Beispiele hin, die mit aufwändigen Einsätzen ihr soziales Gewissen in den Vordergrund stellen. Dies könne sich eine wachsende Zahl von ganz Reichen leisten. Für die ebenfalls zunehmende Gruppe der ganz Armen stelle sich die Frage gar nicht, aber die schwindende Gruppe des Mittelstandes dazwischen könne ihren Status mit Bildung und Netzwerken verbessern. Kaufentscheide seien dabei am stärksten von Empfehlungen durch Bekannte gesteuert. In diesem Zusammenhang sprach Jelden ausdrücklich nicht (mehr) von passiven Verbrauchern, sondern von aktiven mündigen Konsumenten, deren Verhalten mittels Kundenkarten noch viel genauer analysiert werden könnte. «Werbung und Marketing müssen sich ganz extrem an jeden einzelnen Kunden richten», folgerte er deshalb. Dazu seien die Daten des Kundenbeziehungs-Managements noch viel mehr als heute auszuwerten. - Siehe auch: Werbe-Auftraggeberverband mit neuem Vorstand und Sport-Sponsoring: Viel Geld mit unklarem Nutzen