Ein israelischer Militär-Richter hat am Donnerstag die Haft eines Kameramanns der Nachrichtenagentur Reuters um drei Monate verlängert. Gegen den 23-Jährigen seien keine Beschuldigungen erhoben worden. Der Richter sagte, der Journalist werde verdächtigt, einer militanten palästinensischen Gruppe geholfen zu haben. Das Gericht legte jedoch keine Beweise vor und erhob keine formellen Beschuldigungen gegen ihn. Der Kameramann Dschussrj el Dschamal ist Palästinenser und wurde am 30. April festgenommen, als er in Hebron im Westjordanland Aufnahmen in der Nähe eines Krankenhauses machte. Ein weiterer palästinensischer Journalist, Hussam Abu Alan, wird von der Armee seit dem 24. April festgehalten. Er wurde ebenfalls in der Nähe Hebrons festgenommen. In der vergangenen Woche verlängerte ein Militärgericht auch die Haft des Fotografen Abu Alan der französischen Nachrichtenagentur Agence France (AFP) um fünf Monate. Auch ihm wird die Unterstützung militanter Gruppen vorgeworfen. Reuters und AFP haben die Inhaftierung ihrer Mitarbeiter als «Verletzung aller internationaler Standards im Umgang mit Medien» und «Verletzung grundlegender demokratischer Prinzipien» verurteilt. Die Organisation «Reporter ohne Grenzen» in Paris warf Israel vor, die Festnahmen seien ein Akt der Willkür.
Freitag
02.08.2002