Studien einer Wiener Forschergruppe der renommierten Medizinischen Universität Wien (MUW) über angeblich Krebs erzeugende Handys aus dem Jahr 2005 haben sich jetzt als vorsätzlich gefälscht erwiesen. Laut Bericht des «Spiegels» basierten die Studien auf Daten, die eine beteiligte Labortechnikerin frei erfunden hatte. Bei der Untersuchung ging es um die Wirkung hochfrequenter GSM-Mobilfunkwellen, die ergeben hatten, dass die Strahlen das Erbgut schädigen. Ein ähnliches Ergebnis ergaben Folgeuntersuchungen zu Beginn dieses Jahres dieses betreffend UMTS-Signalen.
MUW-Rektor Wolfgang Schütz hat laut der «Financial Times Deutschland» in einer Pressemitteilung «gravierende Verdachtsmomente» zugegeben. Er habe die Wissenschaftsmagazine, in denen die Arbeiten erschienen waren, darüber informiert, dass den Studien «mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit ein schweres wissenschaftliches Fehlverhalten zugrunde liegt».
Aufgeflogen war der mutmassliche Schwindel, nachdem andere Forschungsgruppen die Ergebnisse der Wiener Untersuchung angezweifelt hatten. Schütz setzte daraufhin eine Untersuchungskommission ein, deren Ergebnisse die Zweifel an der Studie erhärteten. Die Laborantin habe inzwischen gestanden, dass ihre gesamte Vorgehensweise auf die Erzeugung vorgefasster Resultate angelegt war, sagte Schütz. Die Universität habe das Arbeitsverhältnis daraufhin beendet.
Montag
26.05.2008