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Montag
29.05.2006

In den beiden vergangenen Jahren sind so viele Journalisten bei der Arbeit umgekommen, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Zwischen 2004 und 2005 wurden nach Angaben des Internationalen Presse-Instituts (IPI) über 100 Journalisten bei ihrer Arbeit getötet. «Das war für die Medien die tödlichste Periode seit zehn Jahren», sagte der Geschäftsführer des Internationalen Presse-Instituts (IPI), Wilfred D. Kiboro, auf dem IPI-Jahreskongress im schottischen Edinburgh. Gleichzeitig sassen nach seinen Angaben allein im vergangenen Jahr rund 125 Journalisten in 24 Ländern im Gefängnis.

IPI-Direktor Johann Fritz machte vor allem die repressive Gesetzgebung unter dem Vorwand des Antiterrorkampfs für die «schockierende» Lage der Pressefreiheit verantwortlich. In 121 von 194 Ländern werde die Pressefreiheit nur teilweise oder gar nicht respektiert. An dem dreitägigen Jahreskongress des IPI nehmen rund 450 Herausgeber und Journalisten aus aller Welt teil, um über Missstände bei der Pressearbeit zu sprechen. Das IPI wurde 1950 in den USA mit dem Ziel gegründet, die journalistischen Standards zu verbessern. Sein Sitz ist in Wien.