Die Westschweizer Verleger wollen im Rahmen der laufenden GAV-Verhandlungen mit den Medien-Gewerkschaften über einen Teuerungsausgleich diskutieren. Impressum will das Angebot an einem ausserordentlichen Kongress diskutieren. «Mit unseren Vorschlägen steigen die Eintrittslöhne junger Redaktoren», sagte Alfred Haas, Generalsekretär des Westschweizer Verlegerverbandes Presse Suisse, am Freitag auf Anfrage. Ausserdem wolle man eine neue Lohnskala einführen, von der auch jene Redaktoren profitierten, die schon länger im Beruf tätig seien.
Die Verleger seien auch bereit, über einen Teuerungsausgleich zu diskutieren und die Dienstalterszulagen anzupassen. Presse Suisse schlage für den neuen auszuhandelnden Gesamtarbeitsvertrag (GAV) eine Laufdauer von vier Jahren vor. Haas bedauerte, dass die Gewerkschaft Impressum, die am Freitag in Bern ihren Kongress abhielt, ihren Entscheid verschob. So würden Unsicherheiten geschaffen, da die Unternehmen derzeit daran seien, ihre Budgets für das kommende Jahr zu erstellen.
Impressum-Zentralsekretär Mathieu Fleury rechtfertigte die Verzögerung damit, dass die Gewerkschaft Zeit benötige, um das neue Angebot zu analysieren. Dieses müsse der Basis, den Sektionen und Redaktoren-Verbänden unterbreitet werden. Der ausserordentliche Kongress zum neuen GAV soll vor Ende Jahr stattfinden. Beim Gesamtarbeitsvertrag für die Deutschschweizer und Tessiner Presse ist ein Einigungsverfahren im Gang. Vor der eidgenössischen Einigungsstelle einigten sich die Gewerkschaften Comedia und Impressum mit dem Verlegerverband Schweizer Presse am 22. September auf dieses Vorgehen. Die Verleger zeigten sich skeptisch. Über den Verlauf wurde Stillschweigen vereinbart.
Streitpunkt sind die Mindestlöhne. Die Gewerkschaften wollen diese im GAV festschreiben, die Verleger in den Unternehmen festlegen. Die Gewerkschaften begrüssen das Einigungsverfahren, da es nach zwei Jahren Blockade wieder Gespräche gibt. Die Verleger hatten damals den GAV gekündigt, sodass seither ein vertragsloser Zustand herrscht. Das Einigungsverfahren soll im Frühjahr 2007 abgeschlossen werden.
Samstag
28.10.2006