Über 200 Gewerkschafter haben am Dienstag in Bern für Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen in der grafischen Industrie demonstriert. Sie wollen den Druck in den Verhandlungen um einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) erhöhen. Die Gespräche mit den Arbeitgebern sind ins Stocken geraten. Bisher seien die Forderungen der Gewerkschaft rundum abgelehnt worden, sagte Comedia-Zentralsekretär Roland Kreuzer. Deshalb empfingen die Gewerkschafter am Dienstagmorgen, kurz vor einer weiteren Verhandlungsrunde, die Arbeitgeber mit Pfiffen. Sie skandierten zudem die Parole «Eine Lösung: Lohnerhöhung!». Die Gewerkschafter wollen keine Löhne unter 3500 Franken, die Erhöhung aller Mindestlöhne sowie einen besseren Kündigungsschutz. Der GAV für die Druck-Industrie läuft Ende April nach vier Jahren aus. Für den neuen GAV sind drei weitere Verhandlungstage vorgesehen. Ende April wollen die Gewerkschaften Bilanz ziehen. Sollten keine «substanzielle Fortschritte» in den Hauptpunkten erzielt worden sein, werden sie über Kampfmassnahmen abstimmen, wie Kreuzer sagte.
Dienstag
20.04.2004