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Montag
10.05.2004

Im Streit um einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die grafische Industrie will die Gewerkschaft Comedia den Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöhen. Die Comedia-Delegierten schlagen den Mitgliedern vor, Kampfmassnahmen vorzubereiten. Für die entsprechende Urabstimmung vom 25. Mai rufen sie zu einem Ja auf, teilte die Gewerkschaft am Montag mit. «Nach einem Ja in der Urabstimmung wird Comedia für den 17. Juni zu einem landesweiten Aktionstag aufrufen und dem Viscom eine letzte Frist zum Einsteigen auf ihre Forderungen setzen», schrieb die Gewerkschaft in ihrem Communiqué.

Gegen 60 Delegierte hätten sich am Samstag hinter ihre Verhandlungsdelegation gestellt und die «Angriffe der Arbeitgeber auf den GAV» zurückgewiesen, wie Comedia weiter mitteilte. Die Gewerkschaft will eine Verbesserung vor allem beim Teuerungsausgleich, der Gleichstellung der Frauen, dem Kündigungsschutz und den Lehrbedingungen. Zudem soll der GAV für allgemeinverbindlich erklärt werden. Die Arbeitgeber entgegnen, die Gewerkschaft verweigere systematisch die Suche nach einem wirtschaftlich tragbaren Konsens. Dabei seien sie bereit, auf eine Anpassung der Mindestlöhne einzutreten und den Kündigungsschutz von Mitgliedern der Betriebskommissionen zu verbessern. Auch in der Frage der Mutterschaftsversicherung habe es keinen Konsens gegeben. Siehe auch: GAV-Verhandlungen: Comedia mobilisiert