Das Ringen um den spanischsprachigen US-Fernsehsender Univision geht offenbar in eine neue Runde. Die Beteiligungsgesellschaft von Bill Gates und andere Firmen wollen möglicherweise mit einem neuen Angebot die Investoren-Gruppe um Medienmogul Haim Saban ausstechen. Das Konsortium unter Führung der mexikanischen Mediengruppe Televisa erwäge ein Angebot von 13 Milliarden Dollar für Univision, berichtete die «New York Times» am Dienstag.
Die Univision-Führung hatte bereits Ende Juni der Übernahme durch die Saban-Gruppe für gut zwölf Milliarden Dollar zugestimmt. Allerdings müssen die Univision-Aktionäre noch am 27. September zustimmen. Mit seinen beliebten Telenovelas und Übertragungen wie der Fussball-WM in Deutschland rückte Univision zu den grössten US-Fernsehsendern auf.
Die Saban-Gruppe - zu der auch die Beteiligungsfirmen Madison Dearborn Partners, Providence Equity Partners, Texas Pacific Group und Thomas H. Lee Partners gehören - bietet pro Univision-Aktie 36,25 Dollar. Das Konkurrenzangebot von Televisa, der Gates-Beteiligungsfirma Cascade Investments und Bain Capital bezifferte die «New York Times» auf mindestens 38 Dollar. Televisa liefert einen grossen Teil der Univisions-Programme und hält bereits einen Anteil an dem US-Sender, den es schon seit längerem aufstocken will.
Dienstag
12.09.2006