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Samstag
24.02.2007

Köbi Kuhn glaubt, dass Moritz Leuenberger den Spass der TV-Spots von Axpo möglicherweise nicht verstanden habe. Der Fussball-Nationaltrainer äusserte sich in der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens. Eigentlich müssten jene, die den Spot kritisierten, froh sein. Sie bekämen eine Plattform, die sie sonst nicht hätten, meint der Fussballheld.

Der Werbespot, der im Kino und demnächst auch im Fernsehen zu sehen ist, zeigt eine Jassrunde mit Köbi Kuhn. Einer der Jasser prahlt mit seiner Solaruhr. Diese zeigt jedoch die falsche Zeit an. Um die Uhr aufzuladen, unterbricht ihr Besitzer die Jassrunde und begibt sich vor die Tür, wo es in Strömen regnet.

Energieminister Moritz Leuenberger kritisierte, es sei kontraproduktiv, wenn sich der Energiekonzern Axpo über erneuerbare Energien lustig mache. Das Volk werde dem Bau eines AKW nur zustimmen, wenn alles getan werde für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Es liege ziemlich nahe, dass er sich für den Spot zur Verfügung gestellt habe, erklärte Fussballtrainer Kuhn. Die Axpo sei der Hauptsponsor der Schweizer Fussball-Liga. Was er von Solar- respektive Atomstrom halte, wollte er in dem Fernsehbeitrag aber nicht sagen.

Der Sportjurist Urs Scherrer stufte gegenüber «10 vor 10» Kuhns Teilnahme am Spot als rechtswidrig ein. Der Schweizer Fussballverband (SFV) sei gemäss seinen Statuten politisch und konfessionell neutral. Den Einwand von SFV-Generalsekretär Peter Gilliéron, Kuhn habe dies als Privatperson getan, lässt er nicht gelten. Kuhn sei aufgrund seiner Bekanntheit eine Person der Zeitgeschichte geworden. Diese Trennung sei daher nicht möglich.