Etwas viel, aber gut, findet der für die deutsche Schweiz zuständige Publikumsrat die bisherige Fussball-WM-Berichterstattung im Deutschschweizer Fernsehen (SF) und Schweizer Radio (SR) DRS. Vor der Weltmeisterschaft hätten Fernsehen und Radio die Vorfreude und Spannung auf die Spiele gekonnt aufgebaut, schreibt das Gremium in einer Mitteilung vom Freitag. Die Menge der Berichterstattung habe allerdings bei beiden Medien «an der oberen Grenze» gelegen. Und den «Platzwart» Gröbli findet der Publikumsrat nicht so lustig.
Die TV-Berichte über die Spiele zeichneten sich aus durch journalistische Qualität mit ihrem Verzicht auf übersteigerte Emotionalität. Der Publikumsrat lobt das eigenständige, auf die Schweizer Bedürfnisse zugeschnittene Angebot. Die Kommentierung und die Analyse der Spiele überzeuge. Allerdings neigten einige Spielkommentatoren dazu, «bisweilen etwas viel zu sprechen». Note sehr gut erhält dafür der Internetauftritt: Er biete einen echten Zusatznutzen. Nach Ansicht des Publikumsrates könnte man die Nachmittagsspiele besser begleiten.
Die «eigenständige Radioberichterstattung» im Radio DRS wird vom Publikumsrat ebenso gelobt wie die rasche Information der Hörerinnen und Hörer über die Resultate während des Eröffnungssspiels. Gut sei aber auch, dass dennoch die Musik im Vordergrund gestanden habe. Bei den anekdotisch aufgezogenen Beiträgen auf DRS 3 vermisste der Publikumsrat ein wenig die Tiefe.
Freitag
16.06.2006