Der minutenlange Blackout beim Halbfinal des Fussballspiels Deutschland gegen Türkei kann den Europäischen Fussballverband Uefa teuer zu stehen kommen. «Mangels Sichtbarkeit während des Übertragungsausfalls muss jeder der offiziellen Sponsoren mit Mediawerteinbussen im sechsstelligen Eurobereich rechnen», sagt Henning Lüdemann von der Hamburger Mediaagentur Initiative in einer am Mittwoch verschickten Mitteilung. Die Agentur hat mit dem TV-Panel ViewerTrack festgestellt,«dass die TV-Reichweite zeitweilig um bis zu 50 Prozent einbrach». Bereits lässt das Zweite Deutsche Fernsehen rechtliche Schritte gegen die Uefa prüfen.
Normalerweise seien die TV-Zuschauerwerte in der zweiten Halbzeit eines Spiels höher als in der ersten Hälfte, weil zusätzlich Zuschauer einschalten, um den Höhepunkt und das Endresultat der Spiels zu sehen, weiss Initiative aus Erfahrung. Und das Ende des Matches Deutschland-Türkei sei zweifellos hochspannend gewesen, sodass der bis zu 20 Minuten dauernde Blackout im dümmsten Moment gekommen sei. Der Verlust falle darum so hoch aus, heisst es in der Mitteilung weiter, weil die Europameisterschaft eines der weltweit am meisten geschauten Sportevents sei. So habe das Finale im Jahr 2004 global im Durchschnitt etwa 161 Millionen Menschen vor die Bildschirme gebracht, und am vergangenen Sonntag seien es wohl noch mehr gewesen, ist Initiative überzeugt. - Siehe auch: Proteste wegen TV-Blackout an der Euro 2008 und Keine Fussball-Bilder wegen Stromausfalls
Mittwoch
02.07.2008