«Wir predigen ja unseren Kunden immer, auch Guerillaaktionen zu machen - jetzt haben wir uns einmal selbst daran gehalten», sagte Reto Dürrenberger von der Werbeanstalt Schweiz AG zur Begründung für eine Aktion, mit der er über Ostern die Zürcher Werbeszene etwas aufgemischt hat. Ab vergangenem Mittwoch hatte er in der Umgebung bekannter Werbeagenturen kleine Plakate wild aufgehängt, mit der er sehr direkt versuchte, Personal abzuwerben. «Willst du wirklich das Licht löschen?», fragte er etwa in der Nähe einer Agentur, in der kürzlich verschiedene Wechsel stattgefunden hatten. Als «Schmid des eigenen Glücks» versuchte er Leute anzusprechen, die vielleicht bei Kurt G. Schmid (Lowe) nicht mehr ganz glücklich sind. Oder auch kurz und bündig« «Komm raus. Wirz bald!»
Der zeitliche und finanzielle Aufwand für diese Aktion sei «bescheiden» gewesen, «wir haben nicht viel freie Zeit», sagte Dürrenberger. Die vor einem Jahr gegründete Agentur beschäftigt heute acht Leute und hat Kunden wie Sandoz, den Apothekerverband, das «Oltner Tagblatt» und die Schweizerischen Jugendherbergen zu betreuen. Hat es aber auch genützt? «Oh ja, ich habe viele Reaktionen erhalten», erzählte Reto Dürrenberger am Dienstag nach Ostern erfreut. Nur eine einzige Rückmeldung sei etwas ungehalten gewesen, erzählt er weiter - «ausgerechnet aus jener Agentur, aus der ich am meisten Anrufe von Interessenten erhalten hatte», schmunzelte er. Und, gibts daraus Anstellungsgespräche? «Ich hoffe es», gab er sich zurückhaltend. So ist er den Wahrheitsbeweis einer weiteren Aussage auf einem wilden Plakätchen noch schuldig: «Wirklich frei bist du nur in der Anstalt.» - Mehr dazu: Werben mit Wildschweinkopf im Wappen
Dienstag
18.04.2006