Die Untersuchung der Schüsse auf das Auto mit der befreiten italienischen Journalistin Giuliana Sgrena in Bagdad hat jetzt die Phase der gegenseitigen Beschuldigungen erreicht. Die italienischen Sicherheitskräfte hätten laut einem internen Papier des Pentagon keine Vereinbarung mit der US-Armee über eine sichere Durchfahrt des Wagens getroffen, hiess es am Dienstag. «Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die italienischen Sicherheitskräfte Vereinbarungen trafen, um die Fahrt zum Flughafen zu erleichtern», heisst es in dem Memo des US-Verteidigungsministeriums, aus dem die Zeitung «The Washington Times» am Dienstag zitierte.
Zudem sei das Fahrzeug, das die aus Geiselhaft befreite Journalistin am Freitag zum Bagdader Flughafen brachte, im «Stockdunkeln» und mit hoher Geschwindigkeit gefahren. Nach ersten Berichten habe es zudem nicht auf Warnungen der US-Armee reagiert. Das Fahrzeug mit der Journalistin war am Freitag auf dem Weg zum Bagdader Flughafen von US-Soldaten beschossen worden. Sgrena wurde verletzt, der Geheimdienstoffizier Nicola Calipari getötet. Der Vorfall löste schwere Verstimmungen zwischen Italien und den USA aus. Sgrena behauptete, ihr Wagen sei nicht zu schnell gefahren und vorsätzlich beschossen worden. Dies wies die US-Regierung als «absurd» zurück.
Dienstag
08.03.2005