Mit fünf Pulitzerpreisen hat die «Los Angeles Times» ihren Ruf als eine der besten Zeitungen Amerikas gefestigt. In der Redaktion knallten die Champagnerkorken, als am Montag (Ortszeit) das Preiskomitee der New Yorker Columbia-Universität seine Entscheidungen bekannt gab. Die Zeitung wurde u.a. für ihre anschauliche Berichterstattung über die massiven Waldbrände an der US-Westküste ausgezeichnet. Die beiden erfolgsverwöhnten «Schwestern» - die «New York Times» und die «Washington Post» - lagen mit jeweils nur einem Preis um Längen zurück. Die «Washington Post» ehrte das Pulitzer-Komitee mit einem Preis für ihre «anrührenden» Berichte über die Reaktionen der Menschen im Irak auf die amerikanische Invasion und den Sturz des Saddam-Regimes. Die «New York Times», die im letzten Jahr von einem Skandal um gefälschte Storys erschüttert wurde, erhielt ebenfalls nur einen Preis. Er ging an zwei «Times»-Reporter für ihre Berichte über mangelnden Arbeitsschutz in US-Fabriken. Zwei Preise gingen schliesslich auch an das «Wall Street Journal».
Der Literatur-Pulitzerpreis 2004 ist an den Afroamerikaner Edward P. Jones gegangen. Jones wurde für seinen Roman über einen schwarzen Sklavenhalter im US-Bundesstaat Virginia ausgezeichnet. Das Auswahlkomitee bezeichnete Jones' Buch «The Known World» als herausragende Darstellung realen amerikanischen Lebens. Der Autor verbindet in dem Buch fiktive Schicksale mit historisch verbürgten Fakten über die bislang wenig beleuchtete Ausbeutung von schwarzen Sklaven durch schwarze Besitzer, die einst selbst Sklaven waren. Der renommierte Preis ist mit 10 000 Dollar dotiert.
Dienstag
06.04.2004