ProSiebenSat.1 zieht offenbar die Konsequenzen aus den schlechten Zahlen des TV-Konzerns und krempelt seine Führung um. Dies ist einem Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» zu entnehmen. Vorstandschef Guillaume de Posch gebe demnach die direkte Verantwortung für die deutschen Sender der Gruppe ab und schaffe den neuen Posten eines Deutschland-Chefs. Besetzt werden soll der Job mit Andreas Bartl, bisher Chef von ProSieben. Bartl gelte als Programm-Profi, der auch ProSieben vor zwei Jahren nach einer Schwächephase wiederbelebte, heisst es im Beitrag des Magazins weiter.
Mit der Personalie Bartl, die in dieser Woche bekannt gegeben werden soll, gestehe ProSiebenSat.1 gemäss «Spiegel» ein, dass es im Vorstand des Konzerns an der nötigen Programmerfahrung fehle. Seit dem Ausscheiden von Ludwig Bauer 2003 gibt es keinen eigenen Programmvorstand mehr. In den vergangenen Monaten wurde oft spekuliert, de Posch werde den gebeutelten Konzern verlassen. Die Mehrheitseigner KKR und Permira versicherten aber stets, de Posch habe das volle Vertrauen der Gesellschafter. Die Neuorganisation dürfte vor allem ein Signal an verunsicherte Anleger, Kreditgeber und Werbekunden sein, meldet das Hamburger Magazin abschliessend.
Sonntag
04.05.2008