Im Seilziehen zwischen dem Axel-Springer-Verlag und der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) um die Übernahme der TV-Sendergruppe ProSiebenSat.1 zeichnet sich eine Verhärtung ab. Laut der «Handelszeitung» bezeichnet die Springer-Kanzlei die KEK-Forderung nach einem Fernsehbeirat als «aktienrechtlich womöglich unzulässig» und will ihre Stellungnahme am Donnerstag öffentlich machen. Das Fachblatt «Werben & Verkaufen» zitiert Springer-Chef Mathias Döpfner aus seinem Umfeld mit den Worten: «Die KEK überschreitet eindeutig ihre Befugnisse und masst sich zu Unrecht Kompetenzen an.»
Trotzdem habe die KEK diese Forderung bekräftigt, hatte die Springer-Zeitung «Die Welt» am vergangenen Wochenende berichtet. Die Auflagen seien nicht verhandelbar, habe die Medienaufsicht mitgeteilt und dem Springer-Verlag mit dem Aus für seine Übernahmepläne gedroht. Trotzdem appellierte der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) an Springer, auch in einem solchen Fall hart zu bleiben. Es ist unklar, wie aus der derart verfahrenen Situation eine Lösung gefunden werden kann, die es allen Beteiligten erlaubt, ihr Gesicht zu wahren. - Mehr dazu: Private appellieren gegen KEK-Beirat bei ProSiebenSat.1-Übernahme
Dienstag
03.01.2006