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Dienstag
08.07.2003

Der Fernsehmoderator und Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, tritt von allen öffentlichen Ämtern zurück. Grund dafür ist der Strafbefehl wegen Drogenbesitzes, der gegen ihn läuft. Friedmann sagte am Dienstag in Frankfurt, er habe einen Fehler begangen und müsse akzeptieren, dass er mit den selben Massstäben gemessen werde, die er auch bei anderen anlege. Er entschuldigte sich bei seiner Lebensgefährtin und TV-Produzentin Bärbel Schäfer. Die Ermittlungen gegen Friedmann hat die Staatsanwaltschaft am Montag abgeschlossen. Bei Durchsuchungen seiner Frankfurter Privat- und Büroräume fanden die Fahnder drei fast leere Päckchen mit weissen Pulver-Rückständen.

Der TV-Moderator Michel Friedman hat nach Presseangaben einen Strafbefehl wegen Kokainbesitzes des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten akzeptiert. Nach Informationen der «Berliner Zeitung» soll die Geldstrafe bei weit mehr als 100 Tagessätzen liegen. Mit dem Akzeptieren des Strafbefehls vermeide der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland eine öffentliche Gerichtsverhandlung, in der möglicherweise ukrainische Prostituierte als Belastungszeuginnen aufgetreten wären, schreibt das Blatt.

Zu seinem weiteren Lebensweg machte Friedman selber keine Angaben. Der
TV-Moderator und Rechtsanwalt sagte auf der Pressekonferenz, er brauche zunächst «weiter Ruhe und Distanz, um den begonnenen Lernprozess fortzusetzen». Der Hessische Rundfunk (HR) teilte mit, dass Friedman seine Talkshow in der ARD nicht mehr moderieren wird. Friedman wolle sich künftig weniger Aufgaben zumuten, sagte HR-Intendant Helmut Reitze nach einem Gespräch mit Friedman.

Über die Fortsetzung von Friedmans Show im Hessen-Fernsehen werde im Herbst entschieden. Nach Beginn der Ermittlungen hatte Friedman seine Fernsehauftritte ausgesetzt. Er moderierte beim HR die Sendung «Vorsicht Friedman!» und in der ARD «Friedman». Siehe auch: Strafverfahren gegen Friedman beendet