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Freitag
01.07.2005

Marc Rothemund, Regisseur des Films «Sophie Scholl - die letzten Tage», ist am Freitag auf dem Münchner Filmfest mit dem Friedenspreis des Deutschen Films ausgezeichnet worden. Der mit 10 000 Euro dotierte «Bernhard-Wicki-Filmpreis - Die Brücke» würdige Rothemunds Werk über die letzten Stunden der jungen Widerstandskämpferin Scholl, die 1943 mit anderen Mitgliedern der «Weissen Rose» von den Nazis hingerichtet worden war, heisst es in einem Bericht der Nachrichtenagentur DPA. Die Erinnerung an die Opfer müsse wachgehalten werden, sagte der Regisseur zur Preisverleihung. Der Film stelle die Frage, warum die Menschen so verführbar seien, sagte Opernintendant Sir Peter Jonas in seiner Laudatio. Es sei ihm immer noch unverständlich, wie sich eines der zivilisiertesten und gebildetsten Länder Europas so habe manipulieren lassen.

Der Friedenspreis wurde in Erinnerung an den Filmemacher Bernhard Wicki ins Leben gerufen, der mit Werken wie «Die Brücke» die Verblendung und das Unheil von Kriegen angeprangert hatte. Der mit 10 000 Euro dotierte Preis würdigt künstlerische Arbeiten oder Filmemacher, die sich für Humanität, Toleranz und Aufklärung einsetzen. Der erste Preisträger war 2002 der Belgrader Filmemacher Goran Paskaljevic. Im vergangenen Jahr wurde der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff für «Der neunte Tag» geehrt.