Der diesjährige Friedensnobelpreisträger Mohammed Yunus stuft die Armut als akute Gefahr für den Weltfrieden ein. «Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Armut und Gefahr für den Frieden», sagte der Bankier aus Bangladesch am Samstag in Oslo. Der 66-jährige Wirtschaftsfachmann hat am Sonntag den diesjährigen Friedensnobelpreis entgegengenommen. Den Preis bekam er mit der von ihm 1976 gegründeten Grameen Bank für erfolgreich vergebene Kleinkredite.
Damit habe er durch die «Schaffung von wirtschaftlichem und sozialem Fortschritt von unten» zur Friedenssicherung beigetragen, hiess es in der Begründung des norwegischen Komitees. Zum Preis, der mit 1,7 Millionen Franken dotiert ist, sagte Yunus: «Es ist eine ungeheure Inspiration für unsere weitere Arbeit, dass das Nobelkomitee unsere Mikrokredite direkt mit der Abschaffung von Armut in Verbindung bringt.»
Trotz der hohen Ehre liess es sich Yunus nicht nehmen, sich vor der feierlichen Verleihung in Oslo als durchaus geschäftsbewusster und auch kritischer Bankier zu präsentieren und warf Norwegens grösstem Telefonkonzern Telenor Vertragsbruch beim gemeinsamen Aufbau eines Mobilfunknetzes für arme Menschen in Bangladesch vor.
Sonntag
10.12.2006