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Samstag
10.02.2007

Im Pariser Prozess um die erstmals in der dänischen Zeitung «Jyllands-Posten» veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammed hat die Staatsanwaltschaft einen Freispruch gefordert. In den umstrittenen Zeichnungen werde nicht der islamische Glaube als solcher verunglimpft, heisst es zur Begründung. Vielmehr werde «die missbräuchliche Nutzung von Gottes Namen und der Dschihad» angeprangert, sagte Staatsanwältin Anne de Fontette am späten Donnerstagabend zum Abschluss der Hauptverhandlung.

Das Pariser Strafgericht will sein Urteil gegen Chefredaktor Philippe Val vom Satireblatte «Charlie Hebdo» am 15. März bekannt geben. Die Karikaturen hatten in Frankreich, wo fünf Millionen Muslime leben, heftige Reaktionen hervorgerufen. Die Grosse Moschee von Paris und ein Islam-Verband hatten «Charlie Hebdo» wegen «öffentlicher Beleidigung einer Personengruppe wegen ihrer Religion» vor Gericht gebracht. Bei dem Prozess hatten zahlreiche Politiker, darunter die Präsidentschaftskandidaten Nicolas Sarkozy und François Bayrou, unter Verweis auf die Meinungsfreiheit Partei für «Charlie Hebdo» ergriffen.