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Donnerstag
19.04.2007

Der in Israel inhaftierte einflussreiche Palästinenser-Führer Marwan Barguti sendet eine Botschaft an die Entführer des BBC-Korrespondenten Alan Johnston und fordert diese auf, den Journalisten freizulassen. Barguti gehört der Fatah-Bewegung an, die mit der islamistischen Hamas-Regierung im Clinch liegt. Johnston war am 12. März in Gaza-Stadt von militanten Palästinensern verschleppt worden. «Ich rufe von meiner Zelle aus zur sofortigen Freilassung des Journalisten Alan Johnston auf, der ein Freund des palästinensischen Volkes ist», schrieb Barguti in einer am Mittwochabend veröffentlichten Erklärung aus dem Gefängnis. Auch der Auslandspresseverband in Israel und den Palästinensergebieten (FPA) setzte sich bei seinem Jahrestreffen für den Briten ein. Es kämen kaum noch ausländische Journalisten nach Gaza. Als Reaktion auf die Entführung Johnstons und anderer sei der Gazastreifen heute praktisch zu einer «No-go-Zone» geworden. Die FPA-Mitglieder seien bestürzt, enttäuscht und wütend, heisst es in der Erklärung weiter.

Gemäss Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ist der Journalist am Leben. Die palästinensischen Geheimdienste hätten ihm dies bestätigt, sagte Abbas am Donnerstag in Stockholm. Abbas widersprach damit Angaben der bislang unbekannten Brigaden «Al-Tawhid wa al-Jihad» (Monotheismus und heiliger Krieg). Diese hatten am Sonntag erklärt, sie hätten Johnston getötet.