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Freitag
10.04.2009

Der Vater der in Teheran verhafteten US-Journalistin Roxana Saberi (31) hat die iranischen Behörden eindringlich um die Freilassung seiner Tochter gebeten. Bis dahin werde er das Land nicht verlassen, sagte der gebürtige Iraner Resa Saberi am Donnerstag der Fernsehnachrichtenagentur APTN. Roxana Saberi war am Mittwoch wegen Spionage für die USA angeklagt worden. Der Prozess soll in der kommenden Woche beginnen.

Die 31-Jährige hat aus dem Iran für die BBC, den US-Radiosender NPR und andere Medien berichtet. Sie wurde im Januar festgenommen. Damals hiess es, dass ihre Akkreditierung abgelaufen sei. Sie selbst räumte gegenüber ihrem Vater ein, sie sei beim Kauf einer Flasche Wein erwischt worden. Alkohol ist im Iran streng verboten.

Dass sie sich nunmehr wegen Spionage verantworten soll, ist zweifellos eine Verschärfung der Anklage. Saberi habe sich als Journalistin Zugang zu Regierungsbeamten verschafft und dann Informationen für den US-Geheimdienst gesammelt, hiess es. Beunruhigend ist laut ihrem Anwalt Abolsamad Charramschahi auch, dass sie vor das Revolutionsgericht gestellt werden soll. Dort kommen in der Regel nur Fälle zur Verhandlung, bei denen von einer Bedrohung der nationalen Sicherheit ausgegangen wird.