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Montag
30.10.2000

Die umstrittene Broschüre «Freiheit statt Sozialismus» von Christoph Blocher lag am Montag als Beilage dem «Tages-Anzeiger» bei. Anfang April lancierte die SVP die politische Schrift über Inserate, worauf 20 000 Exemplare bestellt worden waren. Ende Juni wurde sie als Werbebeilage von der SVP der «Neuen Zürcher Zeitung», der «Weltwoche» und der Westschweizer Zeitung «Le Temps» breit gestreut. Einige waren empört, andere bestellten nach. Infolge der vielen Bestellungen habe man sich entschieden, den Text noch einmal über eine Tageszeitung zugänglich zu machen, sagte Parteisekretär Claudio Zanetti am Montag. TA-Verlagsleiter Dietrich Berg gab auf Anfrage zum Ausdruck, dass es für den Verlag objektiv keinen Grund gebe, die Schrift nicht beizulegen. Notwendig sei jedoch, dass die Leserschaft auf der Frontseite über die Umstrittenheit des Blocher-Textes hingewiesen und die Überlegungen des TA dargestellt würden. Trotzdem rechnet Berg mit vielen Reaktionen von der Leserschaft. In der umstrittenen Schrift «Freiheit statt Sozialismus - Aufruf an die Sozialisten in allen Parteien» schreibt Blocher, dass Nationalsozialismus, Faschismus und Sozialismus gemeinsame geistige Wurzeln hätten. Diese These sorgte für ziemlichen Aufruhr in politischen Kreisen.