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Dienstag
24.03.2009

«Eine starke Zunahme der Beschwerden» hat der deutsche Werberat - Pendant zur Schweizerischen Lauterkeitskommission - im Bereich der frauenfeindlichen Werbung im vergangenen Jahr festgestellt. Insgesamt 42 Prozent aller Proteste entfielen auf den Vorwurf, die beanstandete Werbemassnahme zeige eine diskriminierende Darstellung von Frauen - im Vorjahr hatte der Anteil noch bei rund einem Drittel gelegen. In der Schweiz waren die Klagen wegen Sexismus leicht zurückgegangen, auf 13,5 Prozent von insgesamt 311 Beschwerden.

Der Deutsche-Werberats-Präsident Hans-Henning Wiegmann kritisierte die Überschreitungen laut dem Branchendienst Horizont. Sie seien zum Teil unerträglich. «Auffällig dabei aber war, dass Grenzüberschreitungen kaum von Markenartiklern und mittleren bis grossen Dienstleistern kamen, sondern von kleinen Firmen, die ihre Werbemassnahmen selber ausdenken - zum Beispiel regionale Veranstalter, lokale Anbieter von Computer-Hardware, Fuhrunternehmer, Handwerksbetriebe oder Sonnenstudios», so Wiegmann weiter.

264 Werbekampagnen hatte 2008 die Bevölkerung beim Deutschen Werberat beanstandet, etwas weniger als die 269 Einreichungen im Jahr 2007. Der Werberat wies 176 der Proteste als unbegründet zurück. Von den beanstandeten 88 Kampagnen (2007: 81) haben die Verantwortlichen 82 Kampagnen entweder zurückgezogen oder geändert. Nur in sechs Fällen sprach das Gremium öffentliche Rügen aus, weil sich die Firmen weigerten, die Inhalte zu ändern. So wollte eine Firma nicht die Werbung für ihren Likör namens «Ficken» einstellen. Ebenfalls zögerlich zeigte sich das Unternehmen Ahnenforschung Ltd., das auf seiner Webseite unter anderem mit einem Bild von Adolf Hitler warb. - So sieht die Situation in der Schweiz aus: Schweizerische Lauterkeitskommission veröffentlicht Jahresbericht