Zeitschriften in den Genres Frauen, Fernsehen, Essen und Lifestyle sowie Computer haben einer Reichweiten-Studie zufolge seit 2003 viele Leserinnen und Leser verloren. Bei Titeln wie «Bild der Frau» (Axel-Springer-Verlag), «Mach mal Pause» (Heinrich Bauer) oder «Brigitte Young Miss» (Gruner + Jahr) seien die Leserinnenzahlen jeweils um einige Hunderttausend gesunken, berichtet am Mittwoch die deutsche Ausgabe der «Financial Times» aus einer Markt- und Werbeträger-Analyse (AWA) des Allensbach-Instituts. Im Gegensatz zu Auflagen-Messungen versucht die AWA-Studie, so genannte Reichweiten von Zeitungen und Zeitschriften zu ermitteln. Über Interviews wird dabei versucht, die Grösse der Leserschaft zu schätzen. Mediaplaner und Verlagsmanager halten die Ergebnisse wegen methodischer Probleme aber nur für sehr bedingt aussagekräftig. In der Branche gilt zudem die ebenfalls noch im Juli erwartete Media-Analyse (MA) als deutlich verlässlicher als die AWA.
Dennoch deuten die Zahlen auf einen Trend hin. Vor allem im Markt für Frauen und TV-Programmzeitschriften herrscht ein harter Wettbewerb. Mit teils aggressiver Preispolitik und immer wieder neuen Titeln in ohnehin schon eng besetzten Segmenten versuchen die Verlagshäuser, sich gegenseitig Leserinnen und Leser abzujagen. «Der Markt ist sehr dicht», sagte eine Sprecherin des Hamburger Bauer-Verlags, der mit Frauen- und Fernseh-Zeitschriften stark vertreten ist. Fast sämtliche Programmzeitschriften büssten der AWA-Studie zufolge im Vergleich zum Vorjahr Leser ein. Bei den Frauenzeitschriften waren die wöchentlich erscheinenden Hefte neben den Monatstiteln besonders stark betroffen.
Mittwoch
07.07.2004