In Frankreich hat sich der populäre Umwelt-Journalist Nicolas Hulot nach wochenlangem Zögern gegen eine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen entschlossen. Er glaube, dass er die Sache der Umwelt besser vertreten könne, wenn er «ausserhalb der Machtspiele» bleibe, sagte Hulot, der laut Umfragen zuletzt auf zehn Prozent der Stimmen gekommen wäre, genau drei Monate vor dem ersten Wahlgang am Montag in Paris. Hulot belegt in der Populäritätsskala politischer Persönlichkeiten mit dem Rekordwert von 87 Prozent den ersten Platz. Allerdings zeigten jüngste Umfragen, dass die Mehrheit der Franzosen eine Kandidatur des Moderators der Fernsehsendung «Ushuaïa» ablehnt.
Der 52-Jährige hatte mit seiner Kandidatur regelrecht gedroht und die meisten Kandidaten dadurch zur Unterzeichnung seines im November vorgestellten «Ökologischen Paktes» gebracht. Damit wurde Umweltpolitik erstmals in Frankreich zum wichtigen Thema im Wahlkampf. Hulots 400 Seiten starker Pakt macht fünf Vorschläge, um die Umweltpolitik voranzubringen. Darunter fallen die Ernennung eines Vize-Premierministers für Umweltfragen, eine nationale CO2-Steuer, um den Energieverbrauch zu beschränken sowie eine Reform der Agrarsubventionen, um Bio-Landwirte stärker zu fördern.
Montag
22.01.2007