Die französische Post (La Poste) hat am Dienstag zu verstehen gegeben, am Klotz am Bein des deutschen Axel-Springer-Verlags namens Pin-Gruppe zumindest partiell interessiert zu sein. «Teile von Pin sind lebensfähig und daher interessant», sagte Raymond Redding, Chef der Briefsparte von La Poste laut dem deutschen «Handelsblatt» vom Dienstag. Bis Ende Monat wollen die französischen Pöstler entscheiden, ob und woran sie interessiert sind. «Eine Pin-Übernahme durch die französische Post könnte allerdings auf rechtliche Grenzen stossen, da der Postmarkt in Frankreich noch nicht für Wettbewerber geöffnet ist», merkt dazu der Branchendienst Kress an.
Die Pin-Gruppe ist durch die Einführung des Post-Mindestlohns in Bedrängnis geraten. Seitdem Grossaktionär Springer den Geldhahn zugedreht hat, droht der Gruppe die Pleite. Die Gruppe besteht aus mehr als 80 Teil-Gesellschaften. Die Insolvenzverwalter sind derzeit auf der Suche nach Investoren, wobei die Gruppe möglichst als Ganzes verkauft werden soll. Zuletzt sah es jedoch eher danach aus, dass die Gruppe zerschlagen würde.
Anfang des Monats hatte das Verwaltungsgericht Berlin die Anwendung des Post-Mindestlohns auf die gesamte Briefdienstleistungsbranche für rechtswidrig erklärt - eine Nachricht, die künftige Pin-Investoren freuen dürfte. - Mehr dazu: Gericht gibt Post-Konkurrenten bei Mindestlohnklage Recht und Axel-Springer-Verlag erhöht Dividende trotz Pin-Debakel
Dienstag
18.03.2008