Franglais und Denglish sind keine offiziellen Sprachen der Eidgenossenschaft, doch haben sie sich in der Bundesverwaltung so weit verbreitet, dass eine Delegation der Fondation Défense du Français die Reissleine zog und bei bei Bundespräsident Joseph Deiss vorsprach. Die Mitglieder der Stiftung seien besorgt über die zunehmende Verwendung von englischen Wörtern in der Bundesverwaltung, wie sie über die Nachrichtenagentur SDA am Freitag verlauten liessen. Der Bundespräsident habe die Bedenken geteilt und seinerseits bemängelt, dass viele Schweizerinnen und Schweizer ihre Muttersprache immer weniger beherrschten, sagte Jean-Marie Vodoz von der Stiftung am Freitag auf Anfrage. Joseph Deiss sei gebeten worden, sich dieser Problematik anzunehmen.
Der Bundespräsident habe sich für die Ausarbeitung eines Sprachengesetzes ausgesprochen, sagte Vodoz weiter. Allerdings liege dieses Projekt nicht in seiner Kompetenz. Die Delegation überreichte Deiss einige «Beweisstücke», welche das Anliegen stützen sollen. Swisscom und SBB stehen ebenfalls im Visier der Sprachschützer.
Der Gesamtbundesrat hat sich bereits Anfang Juni mit dieser Frage beschäftigt. Er will prüfen, wie dem Überhandnehmen der Anglizismen in der Bundesverwaltung Einhalt geboten werden kann.
Samstag
06.11.2004