Eine provokative These stellte Marcel Meier, Gründer und Geschäftsführer der FreeFlow AG, am Forum am Morgen des Ringier-Konzerns in Adligenswil auf: «Mit dem richtigen Tool kann auch ich Journalist werden.» Er meinte damit die simplen und für viele Menschen günstig bis gratis erhältlichen technischen Möglichkeiten, Bilder, Töne und Texte ins Internet zu stellen. «Es braucht heute nicht mehr viel Startkapital, um etwas wie Google, Yahoo oder Ähnliches zu starten, wogegen man früher Druckmaschinen kaufen und viel Geld investieren musste, wenn man Informationen und Meinungen verbreiten wollte», sagte er. Für die traditionellen Medienhäuser heisse dies, dass sie die ganze Klaviatur an Möglichkeiten von Print über Fernsehen, Radio, Internet und Mobile durchzuspielen hätten.
Doch so einfach das Rezept töne, so viele Fehler könne man auch machen, warnte der FreeFlow-Chef und gab der Zürcher Tamedia in diesem Zusammenhang geradezu leidenschaftlich Saures. Das Unternehmen habe zwar richtig erkannt, dass auf der Internetseite von «20 Minuten» auch Fernsehen anzubieten sei, aber statt die im eigenen Haus vorhandene Kompetenz von TeleZüri zu nutzen, habe man versucht, Fernsehen für das Internet neu zu erfinden. «Die haben alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann, alles, alles», wetterte er zum Amüsement der Anwesenden. - Siehe auch: Forum am Morgen 1: Das Internet macht die Medien demokratisch, Forum am Morgen 3: Mehr Business mit dem Internet, Forum am Morgen 4: Warum «Heuschrecken» die Medien lieben und Forum am Morgen 5: Erfolg mit Journalisten, die denken wollen
Donnerstag
12.06.2008