Nach den vor allem amerikanischen Abgesängen auf die Printmedien, die es je nach Darstellung schon in wenigen Jahren gar nicht mehr oder nur noch in Mikronischen geben soll, hat am diesjährigen «Forum am Morgen» des Ringier-Verlags die Medienprofessorin Miriam Meckel das triste Bild etwas relativiert. Bisher habe jede neue Möglichkeit zur Vermittlung von Informationen kein bisheriges Medium verdrängt, allerdings sehr wohl verändert, sagte sie am Donnerstagmorgen an der Veranstaltung in Adligenswil.
Die grossen Netzwerk-Portale wie Youtube und Myface, aber auch die amerikanische Huffington-Post haben aus der Sicht von Kommunikationswissenschaftlerin Meckel (Uni St. Gallen) vor allem das Anbieten und Empfangen von Informationen aller Art demokratisiert. Partizipation, Transparenz und Vernetzung sind die drei Stichworte, die sie in diesem Zusammenhang nannte. «Publizist und Publikum verschmelzen», sagte sie wörtlich zum Stichwort Bürger-Journalismus. Für die Printmedien bedeute dies, dass sie sich dieser Entwicklung anzupassen hätten, wogegen sie dem Fernsehen keine gute Prognose machen wollte. Mit einem Eingehen auf die demokratische Arbeitsmethode des Internets gebe es aber durchaus eine Zukunft für die Printmedien. Ihr Rezept: sich vernetzen und die Leserschaft ernst nehmen. - Siehe auch: Forum am Morgen 2: «Journalist mit dem richtigen Tool», Forum am Morgen 3: Mehr Business mit dem Internet, Forum am Morgen 4: Warum «Heuschrecken» die Medien lieben und Forum am Morgen 5: Erfolg mit Journalisten, die denken wollen
Donnerstag
12.06.2008