Die Aussage war ein Paukenschlag: Er habe wenig Neues gehört, sagte Peter Felser von der Werbeagentur Spillmann Felser Leo Burnett am Publimedia-Forum vom Mittwoch in Zürich. Die Kritik bezog sich auf die Referate von Mark Greenstreet (Carat Insight, London) und Manfred Mareck (Research Marketing Ltd.) über neue Ansätze zur Messung von Multmedia-Nutzung und -Werbung. Derartige Daten seien schon vor Jahren erhoben worden, und eigentlich gehe es darum, den gesundem Menschenverstand zu benützen, um daraus etwas zu machen.
Auf die Frage nach den Hintergründen von erfolgreichen Kampagnen legte Peter Felser grossen Wert auf kreative Ideen und auf Verlängerungen in den redaktionellen Raum der Medien. Dies sei bei der hochgelobten und vielfach ausgezeichneten Mary-Woodbridge- und bei der Schweiz-Tourismus-Kampagne («Frauen, kommt in die Schweiz, weil sich hier die Männer nicht nur für Fussball interessieren») exemplarisch der Fall gewesen. «Verdammt wenig Daten und viel gesunder Menschenverstand», so Felser, seien das Rezept für den Erfolg. Dem stimmte Mark Greenstreet durchaus zu, als er sagte, mit seinen Forschungen erhalte er genauere Daten, aber keine Antworten auf die Fragen nach der Medienwirkung.
Grosse Fragezeichen zur Befragungsmethode «Touchpoints» setzte auch Harald Amschler von der Wemf AG für Werbemedienforschung. Ein 48 Seiten umfassender Fragebogen und eine Woche lang einen PDA idealerweise alle 30 Minuten zu bedienen sei für 50 Franken in der Schweiz kaum erhältlich, vermutete er. Eine kurze Frage von Gesprächsleiter Urs Schnider («Media Trend Journal») an das Publikum bestätigte diesen Verdacht. Trotzdem gab sich Manfred Mareck überzeugt, dass sich die Leute finden lassen. Andererseits blieb auch Peter Felser bei seinem Standpunkt: «Die Datenmenge ist nicht das Problem, wohl aber die Leute, die damit etwas anfangen können und die richtigen Schlüsse ziehen», unterstrich er und legte nochmals Wert auf den gesunden Menschenverstand. - Siehe auch: Am Puls mit der Veränderung der Medienszene, Publimedia-CEO Daniel Strobel: Frech wie eh, Multimedia-Kampagnen werden Standard und Mit Touchpoints dem Multimedia-Konsumenten auf der Spur
Mittwoch
26.09.2007