Der Münchner Focus Magazin Verlag geht neue Wege in der Leserschaftsforschung. In München stellte Geschäftsführer Frank-Michael Müller den «Magazine Reader» vor, der Kontakthäufigkeit und -dauer des Lesers mit einer einzelnen Heftseite misst. Dabei wird jede Doppelseite einer Zeitschrift mit einem RFID-Chip (Radio Frequency Identification) in Grösse einer Briefmarke beklebt und das Heft in eine etwa DIN-A4-grosse Halterung gespannt, in der ein weiterer Chip das Umblättern der Seiten zeitgenau erfasst. Ähnlich dem GfK-Meter zur Quotenmessung in der TV-Forschung, meldet sich jede in einem Haushalt lebende Person per Knopfdruck am Magazine Reader an, bevor sie mit der Lektüre beginnt. Gesamtnutzungsdauer, Mehrfachkontakte, Lesereihenfolge und Präferenzen sollen so festgestellt werden.
«Wir haben herausgefunden, dass jede Doppelseite mindestens einen Kontakt erzielt», erläutert Müller. Gegenüber Werbekunden sei somit sichergestellt, dass ihre Anzeige eine Kontaktchance hat. Müller: «Dann muss nur noch das Anzeigenmotiv überzeugen.» Bislang hat der Verlag, der das Gerät gemeinsam mit den Unternehmen RF-it-Solutions (Österreich) und Magellan Technologies (Australien) seit 2003 entwickelt hat, den Magazine Reader in sechs Haushalten mit insgesamt 14 Personen getestet.
Sonntag
20.01.2008