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Sonntag
01.10.2006

Gratiszugriff auf das Internet mit Laptop, Handy oder PDA auf der Strasse, im Restaurant oder im Tram. Das ist in den USA weitherum Realität und auch in der Schweiz keine Zukunftsmusik mehr. So existieren in grossen Städten wie Zürich, Bern, Basel, Solothurn, Lausanne, Winterthur und Luzern, aber auch in der Waadtländer Gemeinde Leysin bereits derartige Netze, wenn sie auch noch auf kleine Gebiete beispielsweise rund um die Bahnhöfe beschränkt sind. Damit aber noch längst nicht genug: «In zwei bis drei Jahren dürften wir in der Schweiz flächendeckend kostenloses Internet haben», zitiert die «NZZ am Sonntag» Joerg Furrer, Chef der Zürcher Firma The Public Network (TPN). Vorläufig sei das Angebot allerdings noch eingeschränkt: Nach 30 Minuten fliegt man raus, bevor der Surfspass losgehen kann, muss man sich mit Werbung berieseln lassen, und wer die beschränkte Bandbreite erhöhen will, wird zur Kasse gebeten.

Doch der Trend ist eindeutig. Aktiv sind neben der erwähnten TPN auch das Berner Unternehmen The Net, und die Entwicklung hat erst begonnen. Noch scheint das Bedürfnis laut NZZaS gering zu sein. Von sechs oder sieben Personen, die sich in Luzern während eines Tests pro Tag einloggten, ist die Rede. Die kritische Masse werde halt erst erreicht, wenn die Netze möglichst überall und gratis verfügbar seien, meint dazu Jim Romaguera von The Net.

Die etablierten Telekommunikationsfirmen geben sich angesichts dieser aufkommenden Konkurrenz gelassen. Die erwähnten Einschränkungen (Bandbreite, Empfang, Werbung) würden das Angebot (noch) für viele Kunden unattraktiv machen, habe der Tenor gelautet, schreibt die NZZaS. Immerhin wird ein möglicher Druck auf die Preise eingeräumt. Hingegen sei das Thema Elektrosmog kein Problem, rundet das Blatt die Thematik ab. Die Strahlung sei so gering, dass es nicht einmal einen Grenzwert gebe, habe Peter Bär erklärt, der stellvertretende Direktor des Umwelt- und Gesundheitsschutzes der Stadt Zürich. - Zur Erinnerung: Luzern erhält erstes WLAN-Stadtnetz der Schweiz, Mobiles Internet über Laptops und SBB-Züge fahren zu schnell für WLAN