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Freitag
15.02.2008

Der umstrittene britische Finanzinvestor David Montgomery, zu dessen Mecom-Konzern die zur Zeit in Turbulenzen steckende «Berliner Zeitung» gehört, fordert die deutschen Journalisten zu einem radikalen Umdenken auf: «Moderne Journalisten müssen ihre Inhalte mehrfach verwerten», sagt «Monty» in der Märzausgabe des Ringier-Politikmagazins «Cicero». «Die Zeiten, da ein einzelner Journalist eine einzelne Information für ein einzelnes Medium darbietet, sind vorbei. Deswegen sage ich den deutschen Journalisten: Euch wird es genauso gehen wie allen Journalisten auf der Welt - eure Jobs werden revolutioniert.»

Im «Cicero»-Interview, das vor den akuten Problemen geführt worden war, kündigte Montgomery weitere «Überraschungen und neue Produkte» für den deutschen Medienmarkt an: «Deutschland ist für uns wichtig, nicht nur, weil es die Schlüsselökonomie Europas ist, sondern weil es ungewöhnlich anspruchsvollen Journalismus und hohes Managementkönnen birgt. Diesen Schatz wollen wir heben», sagte der Verleger.

Des Weiteren setzt sich Montgomery gegen Vorwürfe der redaktionellen Einmischung zur Wehr. «Wir achten die Redaktionsfreiheit sehr wohl», sagte er dem Politikmagazin. Es sei «nicht nur unfair, sondern auch falsch», ihm «Heuschreckengebaren» zu unterstellen. Alle Kritik ändere «nichts an der Tatsache, dass ich mich in redaktionelle Belange nicht einmische und Statuten immer achte», betonte der Medienunternehmer. - Siehe auch: Bei der «Berliner Zeitung» ist Feuer im Dach