Der Konflikt um die Finanzierung des Buchs über den Armeechef Christophe Keckeis scheint beigelegt zu sein. Eine private Person, also ein Mäzen, habe die Zahlung von 100 000 Franken vorgeschossen, bis der Verkauf abgeschlossen sei, gaben am Wochenende die Herausgeber, Philippe Zahno und Anton Schaller, gegenüber dem Klein Report bekannt. Die Bücher seien bereits ausgeliefert worden und es komme auch zu keiner Vertragsauflösung mit dem Orell-Füssli-Verlag. Nach Darstellung der Herausgeber würden viele Autoren mithelfen, das Buch zu verkaufen.
Sponsorengelder und mögliche Gelder aus dem Ertrag des Buches würden die Finanzierung sicherstellen. Der Mäzen lege Wert darauf, dass das Buch gelesen werde und zur Diskussion beitrage. Deshalb soll das Buch nach dem Prinzip «Was nichts kostet, ist nichts wert» nicht wild gestreut, sondern verkauft werden. Zahno und Schaller sagten gegenüber dem Klein Report: «Wir haben bereits Anfragen bekommen für mehr als 800 Bücher. Es war vorgesehen, die 5000 Bücher bei Armeeinteressierten zu verteilen. Nach Absprache mit Orell Füssli verkaufen wir das Buch nun zum übernommenen Preis im militärischen Umfeld (Armeetage) mit dem Hinweis, dass es zu einem speziellen Preis verkauft werde, weil es eine spezielle Seite enthalte und so nicht mehr im Buchhandel verkauft werden könne.»
Der Sprecher des Generalstabs, Philippe Zahno, bleibt bei seiner Meinung: «Ich glaube immer noch, dass das Buch eine gute Sache ist. Alles ist rechtlich korrekt gemacht worden. Das hat auch Bundesrat Samuel Schmid gesagt. Politisch-medial war es nicht optimal. Deshalb habe ich mich bei Herrn Schmid entschuldigt.»
Verteidigungsminister Schmid äusserte sich erneut zum Buch über den scheidenden Armeechef Christophe Keckeis über Radio DRS. Dass das Geschäft nicht über seinen Tisch gegangen sei, sei nicht erstaunlich. Nicht alle Geschäfte müssten über ihn laufen. Der Bundesbeitrag an das Buch sei ein «ärgerlicher» Fehler, sagte Schmid. In einem Departement mit 10 000 Leuten müsse man jedoch in Kauf nehmen, dass ab und zu Böcke geschossen würden.
Dass Keckeis im Buch erkläre, die Schweizer Armee könne alleine das Land nicht verteidigen, beunruhigt Schmid nicht. Dies sei schon früher so gewesen, und daran habe sich nichts geändert. Auch im Kalten Krieg sei man davon ausgegangen, gemeinsam mit den anderen westlichen Ländern einem Angriff des Warschauer Paktes entgegenzutreten.
Sonntag
25.11.2007