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Montag
28.03.2011

Luzern kann sich glücklich schätzen. Beim Schweizer «Tatort» wird die Leuchtenstadt ins rechte Licht gestellt, wenn auch die neue SF-Kulturchefin Nathalie Wappler den «Tatort» anschoss und vorläufig aus dem Verkehr zog. Von solchem Kulissengetöse kann Zürich nur träumen und will dagegenhalten. Stadt und Kanton, Zürich Tourismus und die Organisation «Zürich für den Film» haben eine Interessengemeinschaft gebildet: Am 1. Juni 2011 schlägt die Geburtsstunde des Zürich Filmoffice. Zürich soll tatsächlich Zürich sein auf der Leinwand, auf dem Bildschirm, und nicht irgendeine Kulissenstadt, die etwa in Prag auf Zürich getrimmt wurde, wie im Fall des Kinofilms «The Bourne Identity» geschehen.

«Wir wollen Hilfestellung leisten bei der Vorbereitung und beim Drehen», klärte Christian Rösch, Präsident des Vereins Zürich für den Film, auf. «Wir sind keine Wirtschaftsförderer, aber Anlaufstelle für lokale, nationale und internationale Produzenten und Filmemacher. Wir stellen unser Know-how zur Verfügung.» Das Filmoffice informiert über örtliche Rahmenbedingungen und Drehbewilligungen, bietet Logistikdienstleistungen und stellt Kontakte zu den Behörden her. Nein, Konkurrent zu Swiss Films, die den Schweizer Film - also das Produkt - fördern und unterstützen, oder zur Zürcher Filmstiftung sei man nicht, bestätigte Rösch gegenüber dem Klein Report. Berührungsängste kennt man nicht. «Wir unterstützen jegliche Art von Film, egal ob Fernseh-, Dok- oder Kinofilm, Werbe- oder Auftragsfilm.»

Das Ziel ist klar: Promotion für den Grossraum Zürich als Dreh- und Produktionsort. Das hat bereits einmal vor Gründung des Filmoffice funktioniert: Der Flughafen Zürich war Schauplatz in der Stieg-Larsson-Verfilmung «The Girl with the Dragon Tattoo» (Verdammnis). Es gibt ab 1. Juni zwei Kontaktstellen: Yves Bisang von der Stadtentwicklung Zürich für Kultur und eine noch zu benennende Person von Zürich Tourismus.