Mit einer Politik der Prioritäten will das Bundesamt für Kultur (BAK) die Filmfestivals der Schweiz in den Jahren 2008 bis 2010 unterstützen. 80 Prozent der insgesamt zur Verfügung stehenden Mittel (2,08 Mio. Fr.) gehen an die so genannten A-Festivals in Locarno, Solothurn und Nyon. Vier Nachwuchs-Festivals erhalten zusammen 350 000 Franken und vier weitere sehr spezialisierte Anlässe bekommen zusammen 100 000 Franken. 20 Schweizer Filmfestivals hatten sich Anfang 2007 im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung um eine Leistungsvereinbarung für die Jahre 2008 bis 2010 beworben. Sie beantragten mit ihren Fördergesuchen in der Höhe von jährlich 4,7 Millionen Franken rund doppelt so viel Geld, wie zur Verfügung steht. Daraus hat jetzt das BAK eine zukünftige Festivalpolitik formuliert.
Das Internationale Filmfestival Locarno ist dem Bund demnach 1,35 Millionen Franken pro Jahr wert (über 10% mehr als bisher), Visions du Réel in Nyon kann mit 400 000 Franken pro Jahr rechnen (knapp 20% mehr als bis jetzt), und für die Solothurner Filmtage gibt es 330 000 Franken pro Jahr aus Bern (gleichbleibend).
Unter dem Titel «Un certain regard» laufen die vier wichtigsten Nachwuchshoffnungen der Schweizer Filmfestivallandschaft: Fantoche, Internationales Festival für Animationsfilm, Baden, 75 000 Franken pro Jahr; Neuchâtel International Fantastic Film Festival, 75 000 Franken pro Jahr; Internationale Kurzfilmtage Winterthur, 50 000 Franken pro Jahr und Zurich Film Festival, 50 000 Franken pro Jahr. Ebenfalls unter diesem Titel steht das Internationale Filmfestival Freiburg, das momentan seine Organisation und Positionierung neu gestaltet, und für die Ausgabe 2008 noch eine Jahressubvention von 100 000 Franken erhält, nachdem es bisher 240 000 Franken waren.
«Un nouveau regard» lautet der Titel für kleine, sehr spezialisierte Filmfestivals. Auch diese «leisten einen wichtigen Beitrag zur Filmkultur», anerkennt das BAK. Die kreativen und konzentrierten Perspektiven von Videoex (Zürich), Talent Screen (Zürich), Black Movie (Genf) und dem Lausanne Underground Film and Music Festival werden darum mit Förderpatronaten von 25 000 Franken pro Jahr unterstützt. - Mehr dazu: Zürich ist die Hauptstadt des Schweizer Films
Freitag
03.08.2007