Der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker hat am Samstag in Locarno den ersten «Europapreis für politische Kultur» erhalten. Der Preis ist mit 50 000 Euro dotiert und wurde von der Hans-Ringier-Stiftung vergeben. Den Preis nahm Juncker im Rahmen des «Dîner républicain» vom früheren deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder in Empfang, wie die Hans-Ringier-Stiftung mitteilte. Zum «Dîner républicain» lädt während des Filmfestivals Locarno jeweils der Ringier-Journalist Frank A. Meyer.
Juncker erhalte den Preis als grosser Europäer und für seinen tiefgehenden Einsatz für die politische Kultur, sagte Jurymitglied Utz Claassen, Vorstandspräsident des deutschen Energiekonzerns EnBW, in seiner Laudatio. Juncker machte sich unter anderem für die mittlerweile auf Eis gelegte Europäische Verfassung stark. Als Jurymitglieder amteten neben Schröder und Claassen der französische Politiker Dominique Strauss-Kahn, der Verleger Michael Ringier und der Schriftsteller Adolf Muschg. Jury-Präsident war Meyer.
An Meyers Tafel nahmen zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur Platz. Darunter waren Bundespräsident Moritz Leuenberger, Bundesrat Pascal Couchepin, die Chefanklägerin des UNO-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag, Carla del Ponte, und der Tessiner Ständerat Dick Marty.
Sonntag
06.08.2006