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Donnerstag
12.08.2004

Dieses Jahr gibt es beim Filmfestival Locarno besonders viele Anwärter auf einen der begehrten Leoparden. Die Preisverteilung findet am Samstagabend statt. Die meisten Beobachter favorisieren die drei offenkundigsten politischen Parabeln des Wettbewerbs: «Forgiveness» aus Südafrika, «Yasmin» aus Grossbritannien und «Private» aus Italien. Die drei Filme überzeugen zudem mit ihren ästhetischen Qualitäten. Ebenfalls im Gespräch für einen Preis sind «Gardien de Buffles» aus Vietnam, «The Hunter» aus Kasachstan, «Toni Takitani» aus Japan und «Antares» aus Österreich. Diese vier Filme befassen sich mit dem Thema des Überlebenskampfes einzelner in einer als feindlich empfundenen Umwelt. Dazu fesselt jeweils die ausgeprägte Stilistik des Erzählens.

Aber auch zwei Aussenseitern werden Chancen eingeräumt: Dem Schweizer Beitrag «Promised Land» und «Pourquoi (pas) le Brésil» aus Frankreich. Diese Filme sind die wegen ihrer eigenwilligen Struktur und Ästhetik umstrittensten Beiträge. Aber es ist durchaus denkbar, dass die Jury den Mut zum ästhetisch Aussergewöhnlichen honoriert. - Mehr dazu: Filmfestival Locarno: Schwaches Jahr für Schweizer Film und Locarno: Drei Drehbuchpreise - ein Preis für Filmmusik