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Sonntag
22.10.2006

Der russische Regisseur Kirill Serebrennikov ist beim ersten Filmfestival in Rom mit dem Preis für den besten Film ausgezeichnet worden. Der 1969 geborene Künstler gilt als einer der wichtigsten Theaterregisseure seiner Heimat. Serebrennikov erhielt den Marc-Aurel-Preis zum Abschluss des Festivals am Samstag für seinen Streifen «Playing the Victim». Der Preis wurde von einer 50-köpfigen Publikumsjury unter Vorsitz des italienischen Regisseurs Ettore Scola verliehen. Als bester männlicher Darsteller wurde in Rom der italienische Schauspieler Giorgio Colangeli für seine Hauptrolle in «L`Aria salata» von Alessandro Angelini geehrt. Die armenische Künstlerin Ariane Ascaride bekam den Preis für die beste weibliche Hauptrolle in «Le Voyage en Arménie» von Robert Guédiguian.

Der britische Streifen «This is England» von Shane Meadows bekam den Spezialpreis der Jury. Fredi M. Murers Film «Vitus» war bereits am Freitag mit dem Publikumspreis der Kinderjury ausgezeichnet worden. Der Schweizer Regisseur konnte den mit 3000 Euro dotierten Preis unter dem Applaus des jugendlichen Publikums entgegennehmen. Das Festival von Rom wird in Italien vielfach als Konkurrenz zur Biennale von Venedig gesehen. Die erste Ausgabe stand, im Gegensatz zu Venedig, im Zeichen des Publikums.

Zehntausende Römer kauften sich Karten und konnten die Festivalfilme miterleben. Ausgewählte «Laien» sassen in der Jury und entschieden über die Preise. Auch mehrere Hollywoodstars wie Nicole Kidman, Harrison Ford und Leonardo DiCaprio kamen nach Rom. Während das Festival eine gute Infrastruktur bieten konnte und zugleich über zehn Millionen Euro an Sponsorengeldern verfügte, wird in Venedig über veraltete Säle und schlechte technische Ausstattung geklagt. Venedig ist das weltweit älteste Filmfestival und gilt neben Berlin und Cannes als weltweit wichtigstes.