Ismail Merchant, der aus Indien stammende Filmproduzent, ist im Alter von 68 Jahren in London gestorben. Bekannt wurde der auf Historienfilme spezialisierte Filmer mit «Zimmer mit Aussicht» (1986) oder «Remains of the Day» (1993). Merchant verstarb in einem Londoner Krankenhaus. Die Todesursache sei unklar, doch habe er seit einem Jahr Magenprobleme gehabt, teilte sein Londoner Büro mit. Merchant arbeitete seit 1961 mit dem amerikanischen Regisseur James Ivory zusammen. Mit ihm drehte er fast 50 Filme, die sechs Oscars gewannen. Untrennbar mit ihnen verbunden war die Drehbuchautorin Ruth Prawer Jhabvala, eine Tochter polnischer Juden, die ihre Kindheit in Köln verbrachte. Merchant und Ivory trugen wesentlich zur wachsenden Popularität von Historienfilmen seit Ende der 80er-Jahre bei. Sie spezialisierten sich auf Geschichten aus der englischen Oberklasse. Zu ihren bekanntesten Filmen gehören «Wiedersehen in Howards End» (1992), «Remains of the Day» (1993) und die auch in Deutschland sehr erfolgreiche Gesellschaftskomödie «Zimmer mit Aussicht» (1986). Produziert für drei Millionen Dollar, brachte dieser Film nach einer Novelle von E. M. Forster weltweit 68 Millionen Dollar in die Kassen und gewann drei Oscars. Merchant war Träger vieler Auszeichnungen, unter anderem des französischen Kulturordens des Kommandeurs für Kunst und Literatur. Der Filmproduzent Lord Puttnam sagte am Mittwoch, Merchant sei einer der unabhängigsten Produzenten des Filmgeschäfts gewesen.
Donnerstag
26.05.2005