Content:

Donnerstag
12.02.2004

Wer bei «Matrix» ins Grübeln gekommen ist, dem soll jetzt der kategorische Imperativ ans Herz gelegt werden. Mit dem Film «Kant reloaded» (Donnerstag, 20.15 Uhr, 3sat) soll versucht werden, Leben und Werk des vor 200 Jahren verstorbenen Philosophen über akademische Zirkel hinaus einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der «Spiegel» packte das Thema schon im Januar auf den Titel, die «Sonntags-Zeitung» widmete dem Philosophen soeben zwei Seiten, der als viertes von neun Kindern eines Riemermeisters in Königsberg geboren - und da auch nach einem gleichmässig einförmig verlaufenen Leben ohne Abenteuer und Affären (die gabs wohl umso mehr im Kopf) verstorben ist. Der Kultursender 3sat widmet «der Geburt der Philosophie der Moderne» sogar gleich eine Schwerpunktwoche (Freitag ab 19.20 Uhr mit Theodor Wiesengrund Adorno: «Wer denkt, ist nicht wütend.» - Schön wärs.)

Im Mittelpunkt der Reihe steht jedoch «Kant reloaded» und der Versuch, die Lehren des Immanuel Kant auch einem jüngeren Publikum näher zu bringen: Kants Gesellschafts- und an asiatisches Denken angelehnte Transzendentalphilosphie wie auch sein Werk, das sich immer wieder neu lädt und in den kulturellen Denkprozess einspeist. Aufklärung gibts auch online: Wissenschaftler der Universität Bonn haben soeben die kompletten Werke und Briefe von Kant ins Internet gestellt: http://www.ikp.uni-bonn.de/kant