Obs «schiffet» oder «regnet», nass wird man so oder so. Trotzdem hat Schweizer-Fernsehen-Chefredaktor Ueli Haldimann eine Diskussion auf seinem Weblog lanciert, ob der Entscheid richtig gewesen sei, die Wettervorhersage zu allen vier Terminen (12.57, 18.10, 19.55 und 22.15 Uhr) in Mundart vorzutragen oder wenigstens an einem Termin (19.55 Uhr) auf Hochdeutsch zu lassen. Aus den drei Dutzend Antworten bis Freitagabend ergibt sich wie nicht anders zu erwarten war keine eindeutige Antwort. Immerhin fällt auf, dass etwa zwei von drei Antwortende mit verschiedenen Argumenten für Hochdeutsch plädieren.
Hier einige Beispiele dagegen: «Ich meine, dass wenigstens eine Ausgabe in Hochdeutsch sein sollte, damit auch Leute, die des Schweizerdeutschen nicht so mächtig sind, eine Chance haben, sich zu informieren.» «Nicht gerade nett für die Sache der Integration von Nicht-Mundartlern.» «Letztlich führt es dazu, dass immer mehr Schweizer immer schlechter Hochdeutsch sprechen. Es führt zu einem sprachlichen Rückzug in die heimelige Provinzialität.» «Das ist mit den Feriengästen, die sich übers Wetter informieren wollen?» «Hauptsache, die Moderatorin muss nicht mehr Hochdeutsch schtaggele, sondern kann Dinge sagen wie diefdrockbeschtemmt statt tiefdruckbestimmt.» «Meteo auf Walliserisch? Nein danke.»
Und auch gleich einige Argumente dafür: «Hier muss ich zu Ihrer Entscheidung einmal ohne Wenn und Aber gratulieren. Die Sendung wirkt lockerer, gelöster und wesentlich persönlicher.» «Ich denke, das kommt den Moderatorinnen und Moderatoren zugute.» «Die hochdeutschen Ausdrücke beim Wetter wirken oftmals abgehoben, akademisch und zum Teil auch missverständlich.» «Es wirkt glaubwürdiger und spontaner.» «Alles was das Schweizer Fernsehen ein bisschen schweizerisch macht, finde ich toll.»
Freitag
09.12.2005