Die Organisatorinnen des Matriarchat-Kongresses der «Internationalen Akademie Hagia» hatten beim Presserat mit ihren Beschwerden gegen Artikel der «NZZ am Sonntag» und des «St. Galler Tagblatts», die sie als «Hetzkampagne» empfanden, keinen Erfolg.
Unter dem Titel «Steuergelder zum Wohl des Matriarchats» hatte am 8. Mai 2011 die «NZZ am Sonntag» kritisch über einen bevorstehenden Kongress einer «radikal-feministischen Matriarchatsbewegung» in St. Gallen berichtet. Das «St. Galler Tagblatt» griff das Thema daraufhin in mehreren Artikeln auf.
Es sei berufsethisch nicht zu beanstanden, dass die «NZZ am Sonntag» und das «St. Galler Tagblatt» kritisch über den Matriarchat-Kongress berichtet, der Kritik einer ehemaligen Mitstreiterin und der evangelischen Sekten-Informationsstelle Raum gegeben und den öffentlichen Beitrag der Stadt St. Gallen hinterfragt haben, urteilte der Presserat. «Zumal die Beschwerdeführerin in den beanstandeten Berichten in dem geforderten Mindestmass zu Wort kommt», so der Presserat. Insbesondere zu den Vorwürfen der ehemaligen Mitstreiterin habe sie sich klipp und klar äussern können.
«Aus der Berichterstattung des `St. Galler Tagblatts` geht zudem hervor, dass die Stadt St. Gallen an ihrem Beitrag festhielt, weil sich der Sekten-Vorwurf nicht erhärtete», erklärte der Presserat. Ziehe man zudem die von der Beschwerdeführerin nicht eingereichten Berichte des «St. Galler Tagblatts» - ein ausführliches Interview mit der Beschwerdeführerin und einen wohlwollenden Kommentar einer Redaktorin - bei der Beurteilung hinzu, sei festzustellen, dass das «Tagblatt» das Thema breit abgehandelt habe.