Das soeben von der Swisscom übernommene italienische Breitbandunternehmen Fastweb soll der momentan im schrumpfenden Heimmarkt gefangenen Swisscom neuen Schub verleihen. Vor allem habe das Unternehmen bei den neuen Breitbandnetz- und TV-Technologien einen Vorsprung von drei bis fünf Jahren gegenüber der Branche, sagte Swisscom-CEO Carsten Schloter am Mittwoch in einer Telefonkonferenz.
Die Fastweb-Technologien sollen helfen, die hohen Kosten für Bluewin TV in der Schweiz zu senken und die Stabilität des Programms zu verbessern. Bislang müsse die Swisscom wegen der unerwartet hohen Installationskosten von 1400 Franken pro Kunde die Verkaufsanstrengungen für das Internetfernsehen auf Sparflamme halten, sagte Schloter. In einem Viertel der Schweizer Haushalte schafften die Telefonleitungen die Bandbreiten nicht, die das TV erfordere. Die Swisscom-Techniker könnten dies aber jeweils erst vor Ort feststellen. Fastweb habe bereits Technologien, mit denen die Performance der Leitungen bis zum Endgerät des Kunden ferngesteuert gemessen werden könnten. Damit liessen sich substanziell Kosten sparen, sagte Schloter.
Zudem habe die Swisscom mit Fastweb eine alternative TV-Technologie zur Hand, falls sich die Microsoft-Plattform international nicht durchsetzen sollte, auf der Bluewin TV basiere. Dies entscheide sich nicht in der Schweiz, sondern nur, wenn die Telekom-Riesen AT&T, Deutsche Telekom und British Telecom mit der Microsoft-Plattform Erfolg hätten. «Tatsache ist heute, dass wir in der Schweiz mehr Kunden haben als AT&T, Deutsche Telekom und British Telecom zusammen», sagte Schloter. Da müsse noch einiges geschehen, bevor sich die Microsoft-Plattform durchsetzen könne. - Siehe auch: Swisscom übernimmt Fastweb
Mittwoch
16.05.2007