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Donnerstag
06.03.2008

Das Bieler Unternehmen Farbendruck Weber AG übernimmt auf den 1. Juni 2008 das Druckgeschäft von Benteli Hallwag und legt dieses mit seinen eigenen Druckaktivitäten zusammen. Mit der Konzentration der Produktion am Standort Biel entstehe unter dem Namen Weber Benteli das grösste und modernste Akzidenzdruckunternehmen im Kanton Bern, teilten die beiden Unternehmen mit, die keine Angaben zu der finanziellen Seite des Verkaufs machten. Durch die Aufgabe des Druckstandortes Wabern gehen 56 Vollzeitstellen sowie verschiedene Aushilfsverträge verloren. 13 weitere Mitarbeitende sollen vorzeitig in Pension gehen.

Benteli Hallwag gehört der Berner Espace Media Gruppe, die wiederum Bestandteil des Zürcher Tamedia-Konzerns ist. Der Anstoss zum Verkauf sei von Seiten Espace Media beziehungsweise Benteli Hallwag gekommen, gab Espace-Media-Sprecher Christopher Wehrli am Donnerstag gegenüber dem Klein Report bekannt. Seit etwa zwei Jahren habe man den Bedarf nach grossen Investitionen (neue Rollenoffsetmaschine) gesehen, diese aber nicht tätigen können, weshalb ein Käufer gesucht worden sei.

Durch den Zusammenschluss verstärkt die Farbendruck Weber AG laut Medienmitteilung ihre Marktstellung. Die Benteli Hallwag, spezialisiert auf Bogen- und Rollenoffsetdruck sowie Verlagsdienstleistungen, Verlagslogistik und Crossmedia, bringe langjährige Kundenbeziehungen und mehr als 60 Zeitschriften und Periodika in die Zusammenarbeit ein. Geschäftsführer des Druckunternehmens Weber Benteli mit rund 300 Mitarbeitenden und einem Umsatz von mehr als 90 Millionen Franken werde der bisherige Leiter von Benteli Hallwag, Martin Brawand. Mit der Übernahme des Druckgeschäftes von Benteli Hallwag durch die Farbendruck Weber AG werden bis zu 75 Vollzeitstellen inklusive acht Lehrstellen langfristig gesichert.

Die Mediengewerkschaft Comedia kritisiert diesen Verkauf. Mit der Übernahme würden mehr als 70 Arbeitsplätze vernichtet, mindestens 60 Beschäftigte würden den Job verlieren. Comedia fordert die Farbendruck Weber AG auf, «sich endlich dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der Grafischen Industrie zu unterstellen», wird in einer Erklärung der Gewerkschaft vom Donnerstagabend festgehalten.