Zum Auftakt des Betrugsprozesses gegen den Internet-Unternehmer und einstigen Börsenstar Alexander Falk vor dem Hamburger Landgericht hat die Verteidigung einen Befangenheitsantrag gegen die Richter gestellt und die Aussetzung des Verfahrens gefordert.
Zugleich erhob Falks Anwalt Gerhard Strate am Freitag schwere Vorwürfe gegen Staatsanwaltschaft und Gericht. Die Hamburger Justiz habe «eine Vielzahl von massiven Rechtsverstössen» begangen. Die Grundrechte Falks seien verletzt worden, weil er nicht ausreichend zu den Anklagevorwürfen gehört worden sei, begründete Strate den Antrag vor dem Hamburger Landgericht. Überdies habe die
Staatsanwaltschaft zentrale Beweismittel zurückgehalten.
Falk wird im Zusammenhang mit dem Verkauf seiner ehemaligen Internetfirma Ision schwerer Betrug, Kursmanipulation und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 10 Jahre Haft. Das Verfahren, das als letzter grosser Prozess aus der Ära der New Economy gilt, wurde von grossem Medieninteresse begleitet.
Freitag
03.12.2004